Zum Tag der Organspende am 4. Juni erklärt Kirsten Kappert-Gonther, MdB:
Die Zahl der Organspenden in Deutschland ist zu niedrig, immer noch warten Menschen viel zu lange auf das lebensrettende Spenderorgan. Hierfür müssen die Information, die Dokumentation und die Strukturen in den Kliniken dringend verbessert werden.
Der Bundestag hat dazu in der letzten Legislaturperiode richtungsweisende Beschlüsse gefasst: Das Online-Organspenderegister ermöglicht die Abgabe von Erklärungen zur Organ- und Gewebespende. Das Online-Register muss nun endlich mit Hochdruck umgesetzt werden. Auch die Länder müssen ihrem gesetzlichen Auftrag nachkommen und die Dokumentation der Entscheidung direkt in den Bürgerämtern ermöglichen.
Neben informierten und dokumentierten Entscheidungen sind starke Strukturen in den Kliniken das A und O für mehr Organspenden. In diesem Jahr ist die Zahl der Spenden gesunken, weil mehr Menschen aufgrund der Corona-Pandemie aus medizinischen Gründen nicht Spender*innen werden konnten und Klinikpersonal krankheitsbedingt ausfiel. Dass trotzdem die Erkennung von potenziellen Organspender*innen gleichbleibend stark stattfand, zeigt, dass die Strukturverbesserungen wirken. Die Stärkung von Transplantationsbeauftragten ist eine von mehreren Maßnahmen, die flächendeckend implementiert werden. Diese Verbesserungen müssen fortgesetzt werden.
Um die Wartezeit substanziell zu verkürzen und mehr Organspenden zu ermöglichen, müssen jetzt die Gesetze endlich umfassend umgesetzt werden, die Bund und Länder gemeinsam beschlossen haben.
Zum Beitrag auf den Seiten der Bundestagsfraktion geht es hier.
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