Zur Veröffentlichung des Gemeinsamen Berichts des Bundesgesundheitsministeriums und des Bundesfamilienministeriums zur gesundheitlichen Situation von Kindern und Jugendlichen in der Pandemie erklären Maria Klein-Schmeink, Stellvertretende Fraktionsvorsitzende und Sprecherin für Gesundheitspolitik, und Dr. Kirsten Kappert-Gonther, Sprecherin für Gesundheitsförderung:
Die Auswirkungen der Pandemie auf die gesundheitliche Situation von Kindern und Jugendlichen wurden von der Bundesregierung viel zu lange ignoriert. Umso mehr ist jetzt schnelles Handeln gefragt. Die Bundesregierung steht in der Pflicht, eine Corona-Soforthilfe insbesondere für psychisch kranke Kinder und Jugendliche einzurichten. Je früher Kinder und Jugendliche Hilfe und Unterstützung erhalten, desto besser lassen sich psychische Probleme behandeln. Besonderes Augenmerk muss dabei auf die ungleiche Verteilung der seelischen Gesundheit gelegt werden.
Wir haben in einem gemeinsamen Papier bereits vor einem Monat Vorschläge dazu gemacht, wie solch eine schnelle Hilfe aussehen muss: Die Wartezeiten auf eine Kinder- und Jugendpsychotherapie müssen verkürzt werden. Psychisch schwer kranke Kinder und Jugendliche benötigen endlich einen Anspruch auf ambulante Komplexleistungen. Es braucht eine wesentlich verbesserte Kooperation zwischen Gesundheitswesen, Jugendhilfe und Eingliederungshilfe. Neben psychotherapeutischen Maßnahmen braucht es insbesondere für Kinder und Jugendliche aus einkommensschwachen Haushalten ein niedrigschwelliges Betreuungs- und Kontaktangebot, das ihnen persönliche Nähe und Unterstützung ermöglicht. Die Auswirkungen der Corona-Pandemie sowie der Infektionsschutzmaßnahmen auf die seelische Gesundheit von Kindern und Jugendlichen müssen strukturell in das Pandemie-Management von Bund und Ländern einfließen.
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