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Potentiale von Drug-Checking endlich stärker nutzen

Zur Warnung des Bundesgesundheitsministeriums vor Cannabisprodukten mit synthetischen Cannabinoiden erklärt Dr. Kirsten Kappert-Gonther, Sprecherin für Drogenpolitik:

„Das Bundesgesundheitsministerium warnt vor gefährlichen synthetischen Cannabinoiden, die ohne das Wissen der Konsumentinnen und Konsumenten pflanzlichen Cannabisprodukten zugesetzt werden. Solche Warnungen können Leben retten, wenn sie die Zielgruppe erreichen. Drugchecking ist ein wichtiges Instrument der Schadensminderung, das viel stärker genutzt werden sollte. Die Bundesregierung blockiert aber weiterhin die Länder und Kommunen, die mit guten Beispiel vorangehen wollen. Drugchecking ermöglicht mit Laboranalysen nicht nur Warnungen vor hohen Wirkstoffdosierungen und Verunreinigungen, es fördert auch niedrigschwellige Aufklärung über Risiken.

Da die Gefahren durch zugesetzte synthetische Cannabinoide erkannt werden, ist es umso unverständlicher, dass die Regierung die kontrollierte Freigabe von Cannabis weiterhin blockiert. Die gesundheitlichen Risiken des Konsums werden durch den Schwarzmarkt verstärkt. Cannabis sollte dem Schwarzmarkt entzogen und in Cannabisfachgeschäften, zu denen nur Erwachsene Zutritt haben, kontrolliert abgegeben werden. Inhaltsstoffe und die Konzentration der Wirkstoffe müssen klar deklariert werden, damit niemand mehr wegen äußerst gefährlicher Mischungen mit unkalkulierbarer Wirkung im Krankenhaus landet.“

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