Pflegekräfte müssen besser gegen die psychischen Folgen der Pandemie geschützt werden

Zur Aktionswoche Psychische Gesundheit der Bundesregierung erklären Dr. Kirsten Kappert-Gonther, Obfrau im Gesundheitsausschuss, und Kordula Schulz-Asche, Sprecherin für Alten- und Pflegepolitik:

Mit anhaltender Dauer der Pandemie, steigenden Infektionszahlen und einer großen Auslastung des Gesundheitswesens nimmt auch der Druck auf alle Gesundheitsberufe massiv zu. Das wirkt sich nicht nur kurzfristig auf die körperliche und die seelische Gesundheit der Betroffenen aus, sondern gefährdet ihre Gesundheit nachhaltig.

Gerade die Pflegefachkräfte, die in den Kliniken, den Pflegeeinrichtungen und der ambulanten Pflege jeden Tag und jede Nacht über ihre Belastungsgrenze gehen, haben die größtmögliche Unterstützung verdient. Dazu müssen einerseits die Arbeitsbedingungen deutlich verbessert werden, indem beispielsweise endlich ein Personalbemessungsrahmen gesetzt wird, der den Personaleinsatz am Pflegebedarf ausrichtet.

Dazu müssen aber andererseits auch die psychotherapeutischen Beratungsangebote für Pflegefachkräfte dringend ausgebaut werden. Die Inanspruchnahme der entsprechenden Angebote muss den Pflegekräften durch einen niederschwelligen Zugang so einfach wie möglich gemacht werden. Arbeitsschutzmaßnahmen müssen stärker auch die Reduktion seelischer Belastungen umfassen. Die psychischen Auswirkungen der besonderen Belastungssituation durch die Pandemie auf die Pflegekräfte müssen genau erforscht werden, auch um zukünftige Hilfestellungen zu vereinfachen und zielgerichtet zu gestalten.

Wir fordern die Bundesregierung auf, die Anstrengungen zur Entlastung der Pflegefachkräfte deutlich zu erhöhen, damit die Pandemie unser Gesundheitswesen nicht zum Kollaps bringt.

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