Zur Forderung mehrerer Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler, ein Zentrum für Kolonialismus-Forschung einzurichten, erklären Kirsten Kappert-Gonther, Berichterstatterin für die Aufarbeitung des kolonialen Erbes, und Kai Gehring, Sprecher für Forschung, Wissenschaft und Hochschule:
„Über 100 Jahre nach Ende des deutschen Kolonialismus ist ein Gesamtkonzept zur Aufarbeitung dieses Unrechts überfällig. Solche Verbrechen verjähren nicht und gehören endlich in den öffentlichen Fokus. Dies erfordert einen institutionalisierten Austausch zwischen Bund, Ländern, kommunalen Spitzenverbänden und der Wissenschaft sowie mit Nachfahren der Kolonisierten und zivilgesellschaftlichen Initiativen. Gemeinsam sollte ein ambitionierter und verbindlicher Fahrplan erarbeitet werden, wie beispielsweise mit kolonialverherrlichenden Denkmälern oder Straßennamen umgegangen wird. Die Dekolonisierung öffentlicher Räume – und unserer Köpfe – bedarf gezielter Förderung. Dazu gehört auch eine umfassende, wissenschaftliche Aufarbeitung. Wir wollen Forschungsvorhaben zum deutschen Kolonialismus intensivieren und Bestehendes besser vernetzen – gerade auch über die Grenzen Europas hinaus. Ein wichtiger Schritt dabei ist, dass auch Universitäten und Forschungseinrichtungen ihre eigene Geschichte während der Kolonialzeit kritisch aufarbeiten, denn nicht wenige Wissenschaftler waren Teil kolonialer Expeditionen und Expansionen.“
Verwandte Artikel
© Thomas Trutschel
Sondersitzung des Gesundheitsausschusses im Bundestag
Zum Antrag einer Sondersitzung des Ausschusses für Gesundheit erklärt Dr. Kirsten Kappert-Gonther, Obfrau im Gesundheitsausschuss: „Das derzeitige Infektionsgeschehen und insbesondere die Virusmutation erfordern weiteren Handlungsbedarf. Die sich hieraus ableitenden Maßnahmen müssen…
Weiterlesen »
© SHF / Foto: Christoph Musiol
Statement zur Eröffnung des Humboldt Forums
Zur Eröffnung des Humboldt Forums am 16. Dezember erklären Erhard Grundl, Sprecher für Kulturpolitik, und Kirsten Kappert-Gonther, Berichterstatterin für die Aufarbeitung des kolonialen Erbes: Erhard Grundl, Sprecher für Kulturpolitik: „Wenn das Humboldt-Forum…
Weiterlesen »
© Linda Neddermann
Daumen runter für wirkungslose Drogen-Prävention
Zum Jahresbericht der Drogenbeauftragten erklärt Kirsten Kappert-Gonther, Sprecherin für Drogenpolitik: Der Jahresbericht der Drogenbeauftragten zeigt, dass die Drogenpolitik der Bundesregierung ihr Ziel verfehlt. Der Anteil der jungen Erwachsenen zwischen 18 und…
Weiterlesen »