Rassismus und Kolonialismus sind aufs Engste miteinander verwoben. Die deutsche Kolonialherrschaft über Teile Afrikas, Chinas und Ozeaniens wurde – wie koloniale Fremdherrschaft insgesamt – durch eine rassistische Ideologie gerechtfertigt. Dass eine wirklich kritische Auseinandersetzung mit unserem kolonialen Erbe mitsamt dessen Denktraditionen bisher weitestgehend vermieden wurde, bildet einen Nährboden für Rassismus bis heute. Eine echte Dekolonisierung ist Voraussetzung dafür, dass wir Rassismus verlernen.
Gemeinsam mit unseren Gästen haben wir einen Blick auf die Wirkmächtigkeit (post-)kolonialer Strukturen geworfen. Wir sind der Frage nachgegangen, wie Kolonialitäten auch heute rassistische Denkmuster unterfüttern und sogar befeuern. Lücken in der Aufarbeitung des kolonialen Erbes müssen endlich geschlossen werden, damit wir auch rassistische Denkmuster erkennen, aufbrechen und verändern können. Denn eine kritische, multiperspektivische und intersektionale Auseinandersetzung mit dem kolonialen Erbe ist ein zentraler Baustein einer wirksamen antirassistischen Politik.
Die Aufzeichnung der Diskussion kann hier angeschaut werden:
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© Thomas Trutschel
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