Rassismus und Kolonialismus sind aufs Engste miteinander verwoben. Die deutsche Kolonialherrschaft über Teile Afrikas, Chinas und Ozeaniens wurde – wie koloniale Fremdherrschaft insgesamt – durch eine rassistische Ideologie gerechtfertigt. Dass eine wirklich kritische Auseinandersetzung mit unserem kolonialen Erbe mitsamt dessen Denktraditionen bisher weitestgehend vermieden wurde, bildet einen Nährboden für Rassismus bis heute. Eine echte Dekolonisierung ist Voraussetzung dafür, dass wir Rassismus verlernen.
Gemeinsam mit unseren Gästen wollen wir einen Blick auf die Wirkmächtigkeit (post-)kolonialer Strukturen werfen. Neben einem kritischen Umgang mit (post-)kolonialen Spuren im öffentlichen Raum wollen wir dabei auch der zeithistorischen Entwicklung des Rassismus nachgehen, der von den Kolonialmächten als moralische Legitimierung der Ausbeutung, Vertreibung und Ermordung der Kolonisierten entwickelt wurde. Wir wollen fragen, wie diese (post-)kolonialen Strukturen auch heute rassistische Denkmuster unterfüttern und sogar befeuern. Wo bestehen Lücken in der Aufarbeitung des kolonialen Erbes und wie können wir nachhaltig (post-)koloniale und rassistische Denkmuster erkennen, aufbrechen und verändern? Denn eine kritische, multiperspektivische und intersektionale Auseinandersetzung mit dem kolonialen Erbe ist ein zentraler Baustein einer wirksamen antirassistischen Politik.
Bitte beachten Sie, dass es sich hierbei um eine digitale Veranstaltung handelt. Es wird um Anmeldung gebeten. Die Zugangsdaten werden Ihnen nach Anmeldung zugesendet. Hier geht es zur Anmeldung.
Uhrzeit | Programm |
18.30 | Begrüßung und politische Einführung: Filiz Polat MdB, Migrationspolitische Sprecherin Bündnis 90/Die Grünen Bundestagsfraktion |
18.35 | Ein Stimmungsbild von der Straße: Befragung von Menschen zum Thema Dekolonialisierung |
18.40 | Diskussion Moderation: Dr. Kirsten Kappert-Gonther MdB, Berichterstatterin für die Aufarbeitung des kolonialen Erbes Bündnis 90/Die Grünen Bundestagsfraktion Panelist*innen: Dr. Noa K. Ha, kommissarische Wissenschaftliche Geschäftsführerin DeZIM-Institut Dr. Prof. Susan Arndt, Universität Bayreuth Dr. Sue Gonzalez Hauck, Völkerrechtlerin Jeffrey Klein, Each One Teach One e.V. (EOTO) |
19.25 | Zusammenfassung und Ausblick Dr. Kirsten Kappert-Gonther MdB |
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