Zum heute veröffentlichten Ärzt*innen-Appell „Gegen das Diktat der Ökonomie in unseren Krankenhäusern“ erklären Maria Klein-Schmeink, Sprecherin für Gesundheitspolitik, und Dr. Kirsten Kappert-Gonther, Obfrau im Gesundheitsausschuss:
„Gesundheitsversorgung ist Daseinsvorsorge – das gilt auch und insbesondere für Krankenhäuser. Der starke Appell der Ärztinnen und Ärzte zeigt, dass eine Reform der Krankenhausfinanzierung überfällig ist.
Die Gesundheitsversorgung muss sich nach dem Bedarf der Patientinnen und Patienten und nicht nach betriebswirtschaftlichen Anreizen richten. Das DRG-System muss so reformiert werden, dass eine bedarfsgerechte Versorgung sichergestellt und notwendige Vorhaltekosten abgedeckt werden. Dies gilt besonders für die Versorgung von Kindern und älteren Patientinnen und Patienten sowie Menschen mit Behinderung, in der Geburtshilfe und bei der Grundversorgung im ländlichen Raum.
Die Vergütung muss sich zudem stärker als bisher nach der Qualität der Leistungen richten, finanzielle Fehlanreize müssen abgebaut werden. Um Überkapazitäten abzubauen, bedarf es mehr Mut in Richtung Zentrenbildung. Damit Patientinnen und Patienten die Versorgung erhalten, die sie benötigen, muss die Investitionsfinanzierung endlich auf stabile Füße gestellt werden.“
Über den Ärzt*innen-Appell und unsere Stellungnahme berichtete u.a. das Ärzteblatt.
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