Im Zuge einer britischen Strafexpedition wurden 1897 Tausende Kunstobjekte aus dem Edo Königreich — einem Teil des heutigen Nigerias — geraubt. Unter den geraubten Objekten befanden sich auch die weltberühmten Bronzegüsse, die heutzutage als „Benin -Bronzen“ bezeichnet werden. In einer kleinen Anfrage habe ich die Bundesregierung gefragt, wie viele „Benin-Bronzen“ und weitere Objekte aus der Strafexpedition in den Beständen bundesbezuschusster Einrichtungen lagern und wie viele davon im Humboldt Forum ausgestellt werden sollen.
Den vielen Worten müssen nun endlich Taten folgen. Die Bundesregierung hat angekündigt, eindeutig als koloniales Beutegut einzustufende Objekte zurückzugeben. Die 440 „Benin-Bronzen“ aus der britischen Strafexpedition in den Beständen des Bundes wurden zweifelsohne gestohlen und müssen den Nachfahren der Besitzer zur rechtlichen, materiellen und dauerhaften Rückgabe angeboten werden. Das gilt auch für alle weiteren Objekte aus der britischen Strafexpedition 1897. Im Humboldt Forum sollten diese Objekte nur ausgestellt werden, wenn die Herkunftsgesellschaften dies ausdrücklich wünschen.
Die Antwort auf die kleine Anfrage kann hier heruntergeladen werden.
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