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Diabetes-Strategie: „Große Koalition lässt Betroffene im Regen stehen“

Anlässlich des von den Koalitionsfraktionen zurückgezogenen Antrags zum Start einer Nationalen Diabetes-Strategie erklären Dr. Kirsten Kappert-Gonther, Sprecherin für Gesundheitsförderung, sowie Kordula Schulz-Asche, Sprecherin für Pflegepolitik und selbst Diabetes-Typ-2-Betroffene:

„Die Große Koalition spielt fahrlässig mit der Gesundheit der Menschen. Jährlich gibt es in Deutschland etwa 500.000 Neuerkrankungen an Diabetes-Typ-2, 60-80 Prozent davon sind laut Weltgesundheitsorganisation vermeidbar. Maßgeblich wäre ein abgestimmter nationaler Rahmenplan, der zuverlässige Strukturen und gemeinsame Qualitätsstandards bei der Versorgung von Diabetikerinnen und Diabetikern schafft. Auch die Zahl der Neuerkrankungen und das Nachlassen der Erkrankung lassen sich durch gesundheitsfördernde Maßnahmen und Lebensstiländerung entscheidend steuern.

Die Weltgesundheitsorganisation empfiehlt aus diesem Grund seit langem nationale Rahmenpläne zur Bekämpfung und Verhinderung von Diabetes. Die überwiegende Mehrheit der EU-Mitgliedsstaaten ist dieser Empfehlung bereits nachgekommen. Statt endlich zu handeln, lässt die Bundesregierung die Betroffenen weiter im Regen stehen. Die Bundesregierung muss endlich einen ressortübergreifenden Ansatz zur Bekämpfung von Diabetes vorlegen und gesundheitsfördernde Rahmenbedingungen in den Alltagswelten der Menschen schaffen.“

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