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Gedenkort für Opfer der Kolonialverbrechen ist überfällig

Anlässlich des 13. Gedenkmarsches zur Erinnerung an die afrikanischen Opfer von Versklavung, Menschenhandel, Kolonialismus und rassistischer Gewalt am 23.02.2019 erklärt Dr. Kirsten Kappert-Gonther, stv. Mitglied im Ausschuss für Kultur und Medien:

„Die Errichtung eines Gedenkorts für die Opfer der deutschen Kolonialverbrechen im Zentrum der Bundesrepublik ist längst überfällig. Die koloniale Fremdherrschaft über Teile Afrikas, Asiens und Chinas ist noch immer ein verdrängtes Kapitel unserer Geschichte. Es ist höchste Zeit, den Kolonialismus, die damit verbundenen Verbrechen und den antikolonialen Widerstand umfassend aufzuarbeiten. Demut und Dialog sollten in diesem Prozess die handlungsleitenden Tugenden sein. Im Sinne der historischen Verantwortung müssen die Nachfahren der Tätergeneration Deutungshoheit zugunsten der Nachfahren der Betroffenen aufgeben.

Den zivilgesellschaftlichen Initiativen hierzulande und im globalen Süden ist es zu verdanken, dass diese Debatte überhaupt geführt wird. Mit unserem Antrag zur kulturpolitischen Aufarbeitung des Kolonialismus haben wir Grüne die Debatte ins Parlament getragen. Die Bundesregierung muss die Voraussetzungen für die Rückgabe von menschlichen Gebeinen und geraubten Kulturgütern an die Herkunftsgesellschaften schaffen und die Errichtung eines Ortes des Gedenkens und Lernens ermöglichen.“

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