Die große Mehrheit der Kinder in Deutschland wird auf natürlichem Wege geboren, ohne dass es einer medizinischen Intervention bedarf. Kommt es unter der Geburt allerdings zu Komplikationen, können Mütter und Neugeborene schwere körperliche und seelische Schäden erleiden – mit erheblichen Folgen für ihr weiteres Leben. Umso wichtiger ist es, Risiken für Geburtsschäden vorzubeugen, soweit dies möglich ist.
Aus der Antwort des Bundesgesundheitsministeriums auf eine kleine Anfrage der Grünen Bundestagsfraktion geht hervor, dass Geburtsschäden glücklicherweise selten sind, aber häufiger vermieden werden könnten. Die Stellschrauben für die Prävention von Geburtsschäden liegen in besserer Kommunikation zwischen den Berufsgruppen und ausreichend Personal liegen. Das sind genau die Strukturverbesserungen, die generell die Geburtshilfe für alle Frauen verbessern würden. Doch Gesundheitsminister Spahn fehlt es offensichtlich an dem Willen, diese Strukturprobleme endlich zu beheben.
Um strukturelle Hindernisse zu überwinden, benötigen wir ein nationales Aktionsprogramm zur Verhinderung von Geburtsschäden. Darin müssen zum Beispiel Leitlinien für die Geburtshilfe, Kommunikationsregeln und Personalschlüssel festgelegt werden. Ein solches Programm sollte auch die Einführung eines Geburtsschädenregisters umfassen. Das BMG muss endlich schlüssige Konzepte zur Reform der Hebammenausbildung vorlegen. Auf den Anfang kommt es an, Spahn muss endlich handeln!
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