Zur stagnierenden Zahl der Kaiserschnittentbindungen in Deutschland erklärt Dr. Kirsten Kappert-Gonther, Sprecherin für Gesundheitsförderung:
„Kaiserschnitte können Leben retten. Die hohen Kaiserschnittraten in Deutschland deuten aber darauf hin, dass sie zu häufig ohne medizinischen Grund erfolgen. Daher ist die Politik gefragt, Fehlanreize für Kaiserschnitte zu beseitigen und die natürliche Geburt zu fördern. Die Vergütung von Kaiserschnitten und natürlichen Geburten muss vereinheitlicht werden, damit es für die Klinik finanziell keinen Unterschied mehr macht, auf welche Art und Weise das Kind zur Welt kommt. Vor allem aber müssen wir die Bedingungen in den Kreißsälen verbessern. Hier hat Minister Spahn bislang völlig versagt. Die verlässliche Begleitung durch eine Hebamme vor und während der Geburt ist ein wirksames Mittel, um unnötige Kaiserschnitte zu vermeiden. Dafür muss sichergestellt sein, dass Hebammen Zeit haben für die Gebärende. Ich erwarte von dem Minister zeitnah Vorschläge, wie er die Bedingungen für werdende Eltern und Geburtshelferinnen endlich verbessern will.“
Diese Stellungnahme wurde am 19. September vom Ärzteblatt aufgegriffen.
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