Zum Internationalen Tag der Frauengesundheit erklären Dr. Kirsten Kappert-Gonther, Sprecherin für Gesundheitsförderung, und Ulle Schauws, Sprecherin für Frauenpolitik:
Frauengesundheit muss zum Thema in der Bundesregierung werden. Und zwar auch jenseits der Debatte um den § 219a Strafgesetzbuch. Der Koalitionsvertrag enthält keinerlei Vorschläge, wie die Gesundheitsversorgung von Frauen verbessert werden soll. Das Bekenntnis zu einer wohnortnahen Geburtshilfe war, wie eine Kleine Anfrage von Bündnis 90/Die Grünen herausgefunden hat, eine reine Luftnummer. Minister Spahn muss das Thema Frauengesundheit endlich ernst nehmen und mehr Geld in öffentliche Versorgungsforschung in diesem Bereich investieren.
Eine gute gesundheitliche Versorgung von Frauen betrifft nicht nur ihr Recht auf reproduktive Selbstbestimmung, sondern die Gesundheitsversorgung insgesamt. Dazu gehören klare Vorgaben für Arzneimittelstudien, die eine angemessene Einbeziehung von Frauen vorschreiben, ebenso wie eine bessere Versorgungsforschung im Bereich Frauengesundheit. Dazu gehört auch eine Überprüfung von herkömmlichen Vorsorgeangeboten auf ihre Wirksamkeit, damit Frauen nicht in Untersuchungen hineingedrängt werden, die ihnen persönlich nichts nutzen. Und dazu gehört das Überdenken alter Rollenklischees in Teilen der Ärzteschaft, wonach Beschwerden bei Frauen eher psychischen und bei Männern eher körperlichen Ursachen zugeschrieben werden.
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